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Welches Technik-Equipment benötige ich für einen Kurzfilm? (Low-Budget)


Um einen Film zu drehen, benötigt Ihr nicht nur gute Ideen, sondern es erfordert neben einem kompetenten Team, das Euch unterstützt, auch das passende technische Equipment. Doch oftmals ist das die erste Hürde, die engagierte Filmschaffende von einem eigenen Film abhält. Selbst für einen Kurzfilm sind die Kosten oft recht hoch. Gerade im Low-Budget-Bereich, und seien wir ehrlich, das ist der Bereich, in dem der Großteil hier, zumindest wenn es um eigene Produktionen geht, tätig ist, bedarf es Einfallsreichtum, um so kostengünstig wie möglich ein tolles Ergebnis zu erzielen. Letztlich lässt sich ein Film mit jeder Kamera drehen, selbst die eines Smartphones könnte geeignet sein, wenn man den Umgang damit beherrscht. Nachfolgend einige Tipps, welches Equipment für den eigenen Low Budget Kurzfilm notwendig ist.

Equipment für einen Kurzfilm

  • (DSLR)-Kamera

  • Mikrofon, Kopfhörer, eventuell Mikrofonstange

  • Stative wahlweise Steadicam oder Slider

  • Beleuchtung

  • Computer für die Bearbeitung

Ausrüstung mieten oder kaufen?

In der Filmbranche mieten die meisten Produktionsfirmen ihre Ausrüstung von Verleihfirmen, damit sie das bekommen, was sie wirklich benötigen, wenn sie es brauchen. Ist das auch für Euer Projekt der richtige Weg?

Das ideale Szenario wäre natürlich, dass Ihr Euch von Freunden, Bekannten oder über andere Wege das Equipment (kostenlos oder preiswert) ausleiht. Solltet Ihr dazu keine Möglichkeit haben, dann empfiehlt es sich eine eigene Ausrüstung anzuschaffen. Warum sollten Ihr das tun? Wenn es einen Geldeinsatz bedarf, dann ist das Geld besser investiert, wenn der Zugriff auf die Technik nicht begrenzt ist, sondern Ihr immer dann, wenn Ihr das Equipment benötigt, es auch ohne weitere Kosten und Mühen verwenden könnt. Zunächst mag der Geldeinsatz im Vergleich zur kostenpflichtigen Leihe etwas höher aussehen, doch im Laufe der Zeit, ist der Erwerb des eigenen Equipments der günstigere Weg. Denn wenn Ihr gerade mit dem Filmemachen anfangt, müsst Ihr lernen, Fehler machen, Eure Fähigkeiten weiterentwickeln und Erfahrungen sammeln. Das geht am besten durch Filmen, Filmen, Filmen. Hinzu kommt, dass Ihr Euch so mit der Ausrüstung vertraut macht und das Beste aus ihr herausholen könnt.

Welche Kamera für einen Kurzfilm?

Die Wahl der Kamera ist natürlich entscheidend. Wenn Ihr einen Kurzfilm dreht, bietet sich eine Digitalkamera an, die billiger ist und vor allem den Gegebenheiten der Industrie besser entspricht als eine Filmkamera. In den letzten Jahren wurden enorme Fortschritte gemacht, sodass heute auch erschwingliche Kameras in der Lage sind, Bilder in professioneller Qualität zu produzieren. Solltet Ihr gar kein Budget zur Verfügung haben, so lässt sich auch ein iPhone verwenden. Von anderen Smartphones würde ich aus diversen Gründen abraten. Mit einem kleinen Budget empfiehlt sich eine Spiegelreflexkamera, da sie mittlerweile den einfachen Camcordermodellen überlegen ist. Ein weiterer Vorteil ist natürlich, dass sie mit zusätzlichen Wechselobjektiven zu einem späteren Zeitpunkt aufgerüstet werden kann. Einige Spiegelreflexkameras sind auch mit optischen Stabilisatoren ausgestattet, um die Aufnahmen bei Bewegungen zu verbessern.

Welches Mikrofon für einen Kurzfilm?

Zwar ist das Filmen in erster Linie eine visuelle Kunst ist und das Bild das Wichtigste in einem Film, dennoch müssen Dialoge gut zu verstehen sein und der Atmo-Ton gut klingen. Deshalb solltet Ihr nicht das eingebaute Mikrofon der Kamera verwenden, sondern ein externes einsetzen. Es werden auf dem Markt viele Mikrofone angeboten, die sich in unterschiedlichen Preisklassen bewegen. Eine kostengünstige Empfehlung, die aber beste Ergebnisse erzielt, ist das Rode NTG-2, das in vielen Low-Budget Projekten zum Einsatz kommt. Als passende Teleskopangel gibt es die Rode Boompole. Um den Ton auch abhören zu können, solltet Ihr auf einen Kopfhörer mit guter Geräuschunterdrückung wie den AKG N60NC.

Welche Beleuchtung für einen Kurzfilm?

Sollte Ihr No-Budget drehen, so gibt es die Möglichkeit das natürliche Licht außen oder die Beleuchtung, die bereits in den Innenräumen zur Verfügung steht, zu nutzen. Aber um ganz ehrlich zu sein, wird das Ergebnis in 99 Prozent der Fälle nicht zufriedenstellend sein. Die nächst günstige Möglichkeit sind Reflektoren. Damit könnt Ihr das Licht nach Belieben umlenken, um ein Motiv so zu beleuchten, wie es notwendig erscheint. „Schlechtes“ Licht lässt sich auch als Stilmittel einsetzen und damit der Eindruck erwecken, dass es so gewollt ist. Wenn möglich legt Euch drei einfache LED-Panels zu, die bereits für wenige hundert Euro erhältlich sind.

Welche Stative, Slider oder Steadicams eignen sich für einen Kurzfilm?

Das ist neben dem Budget auch abhängig davon, welche Art Film Ihr dreht und wie Eure inszenatorischen Absichten aussehen. Grundsätzlich gilt, dass auch die Kameraführung und -bewegung ein Stilmittel sein kann. Wenn ihr Kamerabewegungen wie Schwenks plant, dann solltet Ihr in ein standfestes Stativ mit einem leichtgängigen Kugelkopf investieren, da dann kein Ruckler entstehen. Aus der Hand lässt sich eher kein Schwenk umsetzen. Auch wackel freie Szenen sind meist aus der Hand nicht zu realisieren, egal wie ruhig Eure Hand sein mag. Slider können Dynamik vermitteln, sind in der unteren Klasse auch recht erschwinglich.

Mit diesen Tipps, sollte es Euch möglich sein, ein erstes Kurzfilmprojekt anzugehen. Wichtig ist, nicht megateure, hippe und neueste Technik zu kaufen und zu verwenden, sondern das, was Ihr aus dem vorhandenen Equipment herausholt, denn Ihr seid die kreativen Köpfe hinter dem Kurzfilm, die genutzte Technik dient Euch nur zur Umsetzung.

Kommentare

Leszek Chmielewski
Wien, Deutschland
gerade der optische Stabilisator ist ein no go bei Filmkameras. Er produziert mikroruckler. Panasonic GH5S und Blackmagic Pocket Cinema haben schon keinen. Professionellere Filmkameras auch nicht
Mondy Moula
München
Natürliches Licht 99 Prozent der Fälle nicht zufriedenstellend ist ein bisschen übertrieben finde ich .. sonst guter Beitrag =)
Oliver Schattan
Nürnberg
Statt zu überlegen, welches Equipment man für seinen Kurzfilm braucht, kann man auch erfinderisch werden und überlegen welche Geschichte man erzählen kann, mit dem Equipment, dass man bereits hat. Ich bin mir sicher, dass man dabei auch noch mehr lernt! Lieber eine durchdachte Story, der auf einem Camcorder, oder einem iPhone gedreht ist, als eine langweilige Geschichte die auf Profi-Equipment gedreht worden ist ;)
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