Die Basis eines jeden Films ist das Drehbuch. Ohne eine gut erzählte Geschichte mit Spannungsbogen, einer überraschenden Wendung und einer Auflösung der Geschichte, sind Filme im Grunde nur eine Aneinanderreihung von bewegten Bildern. Auch die Protagonisten und Antagonisten müssen ausgefeilt, mitreißend, liebens- oder hassenswert sein, Emotionen wecken und vor allem auch glaubwürdig agieren, damit Deine filmische Erzählung die Zuschauer mitnimmt.
Warum überhaupt ein Drehbuch?
Das Drehbuch ist die Grundlage für die gesamte Filmproduktion. Es beschreibt die Handlung des späteren Films in Worten, gibt den agierenden Personen Stimmen in Form von Dialogen, legt Abläufe fest, dient als Basis für die einzelnen Szenen und ist der Leitfaden für alle Beteiligten. Weiterhin ist es das Instrument, das hilft Geldgeber und Sponsoren zu generieren, die gewünschten Schauspieler und Schauspielerinnen zu überzeugen mitzuwirken und überhaupt alle zukünftigen Beteiligten für Deinen Film zu begeistern.
Ein Drehbuch verfassen
Gerade wenn es um das erste eigene Drehbuch geht, dürften die meisten von Euch zunächst sehr lange vor der leeren Seite sitzen und ersinnen, wie die Geschichte beginnen soll. Handelt es sich um die Adaption eines bereits erschienen Romans oder einer Kurzgeschichte, ist der Start vermeintlich etwas einfacher. Doch was sich in einer Erzählung so schön flott runter liest, muss alles haarklein in passende Szenen und Regie-Anweisungen umgewandelt werden.
Gerade Dialoge müssen auf den Punkt und nicht zu ausschweifend sein. Schließlich lebt ein Film in den meisten Fällen von dem was passiert und nicht von seitenlangen Monologen. Natürlich gibt es für einige Genres Ausnahmen, aber die lassen wir jetzt mal außen vor. Doch Ihr seid nicht allein in Eurem Schaffensprozess, denn mittlerweile gibt es eine große Auswahl an (kostenloser) leistungsstarker Software, zum Beispiel geht das mit der Software DramaQueen, die Euch die Arbeit erleichtert. Von automatischen Einzügen und Satzformatierungen, wie sie Vorgabe bei Drehbüchern sind, bis hin zu der Möglichkeit, Profile für die handelnden Personen oder erweiterte Handlungsstränge anzulegen, gibt es viele Optionen, die in spezieller Software angeboten werden.
Gut Ding will Weile haben
Auch wenn es sich dabei um eine uralte Weisheit handelt, so trifft sie beim Drehbuchschreiben noch immer zu. Nehmt Euch ausreichend Zeit, die Story zu entwickeln, achtet dabei auf Plausibilität und dass sie sich in der für sie eigenen Logik entwickelt. Solltet Ihr ein Drehbuch für eine Low-Budget-Produktion verfassen, so orientiert Euch an Gegebenheiten und Möglichkeiten, die Euch zur Verfügung stehen und sich später gut verwirklichen lassen.
Überlegt, welche sinnvollen Kontakte Ihr habt, die Ihr dann angehen könntet. So finden sich Locations passend zum Budget beinahe von selbst. Traut Euch die Geschichte auch wieder umzuschreiben, wenn sie Euch nach einigen Tagen nicht mehr überzeugt, feilt daran, feilt an den Charakteren und versucht Euch keinen Zeitdruck zu machen.
Als Neuling solltet Ihr Euch vielleicht erst an einem Drehbuch für einen Kurzfilm versuchen. Bindet Personen aus Eurem Umfeld, denen Ihr Vertrauen gegenüber mitbringt, ein, damit sie für Euch das Drehbuch lesen und beurteilen. Lasst Euch sagen, was ihnen gefällt und was nicht. Fragt sie, wo es Verständnisprobleme gibt und findet in der nächsten Fassung Lösungen dafür. So seid Ihr auf dem besten Wege ein begeisterndes Drehbuch zu schreiben.
Autor: Jürgen Will